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Folat vs. Folsäure – diesen wichtigen Unterschied solltest du kennen!

Folat vs. Folsäure – diesen wichtigen Unterschied solltest du kennen!

Nadia Beyer Feb 12, 2025 0 493

Folsäure ist die synthetische Form des lebensnotwendigen B-Vitamins (Vitamin B9). Sie ist die Form, die üblicherweise in Nahrungsergänzungsmitteln und zur Anreicherung von Lebensmitteln eingesetzt wird. Folat bzw. die verschiedenen sind hingegen die natürlichen Varianten dieses Vitamins und finden sich ausschließlich in Lebensmitteln, wie z.B. grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten, Zitrusfrüchten, Eiern und Innereien.

Bioverfügbarkeit:

Die Folsäure hat den Vorteil, dass sie im Vergleich zu natürlichen Folaten stabiler ist und vom Körper leichter resorbiert werden kann. Nachteil aber ist, dass Folsäure erst in der Leber verstoffwechselt und aktiviert werden muss, um vom Körper genutzt werden zu können. Natürliche Folate hingegen liegen direkt in biologisch aktiver Form vor (z.B. als 5-Methyl-Tetrahydrofolat = 5-MTHF) oder können schnell in diese umgewandelt werden. Ähnlich leicht kann Folinsäure, eine weitere synthetische Form von Vitamin B9, in aktive Folat-Formen umgewandelt werden.

Alle 3 Formen von Vitamin B9 sind an lebenswichtigen physiologischen Funktionen beteiligt, wie z.B. der Senkung des Homocysteinspiegels (Stichwort Gefäßgesundheit), der Entgiftung, der Zellteilung und der Bildung von Nervenbotenstoffen sowie Nervenzellen, besonders beim Ungeborenen. Verantwortlich dafür sind Methylierungsreaktionen.

 

Vitamin B12-Mangel:

Synthetische Folsäure hat den Nachteil, dass sie Symptome eines Vitamin-B12-Mangels überdecken kann, der unbehandelt zu irreversiblen kognitiven Störungen und Nervenschäden führt. Natürliche Folate bergen dieses Risiko nicht, weil sie nicht so gut resorbiert und auch schneller vom Körper abgebaut werden.

 

Genetische Unterschiede:

Menschen mit genetischen Variationen, die bestimmte Enzyme des Folat-Stoffwechsels betreffen (z.B. Genmutationen der MTHF-Reduktase oder DHF-Reduktase) haben Schwierigkeiten, synthetische Folsäure in aktive Folat-Formen umzuwandeln. Gerade Mutationen im MTHFR-Gen kommen weltweit sehr häufig vor. Eine übermäßige Folsäurezufuhr führt bei ihnen dazu, dass sich unverstoffwechselte Folsäure im Körper anreichert und nicht ausreichend aktive Folate gebildet werden können. Unverstoffwechselte Folsäure reichert sich an und ist mit einem erhöhten Risiko für Beeinträchtigungen der Immunfunktion, für Schwangerschaftsdiabetes, Krebs und Asthma bei Kindern assoziiert. Außerdem können bei einigen Personen gastrointestinale Nebenwirkungen wie Durchfall oder Übelkeit auftreten. Ein Mangel an aktiven Folaten, der bei diesen Personen in Folge entsteht, kann darüber hinaus das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Blutarmut, Depressionen und Geburtsfehler erhöhen.

Meine Empfehlung:

Versuche deine Folat-Zufuhr über natürliche Lebensmittel zu erhöhen. Und wenn du regelmäßig supplementierst, bevorzuge Präparate mit Folaten (z.B. 5-MTHF = 5-Methyl-Tetrahydrofolat) oder nicht mehr als 400 µg = Mikrogramm Folsäure pro Tag. Um die Sicherheit von höheren Mengen Folsäure (bis 1000 µg ) zu gewährleisten, sollte man stets den Vitamin-B12-Spiegel überprüfen oder Vitamin B12 zusammen mit Folsäure einzunehmen. Achte bei der Berechnung deiner Gesamtzufuhr an synthetischer Folsäure immer auch auf zugesetzte Folsäure in Lebensmittel, wie Riegeln, Säften, Cornflakes etc.

Tipp: Unser Bio Master-Greens Saftpulver bestehend aus grünen Gemüseorten, Grassäften, Alfalfablätter-Saft, Sprossen und Algen enthält übrigens ausschließlich natürliche Folate und keine zugesetzte Folsäure. Auf Wunsch kannst du es noch über diesen separaten Link bestellen… solange der Vorrat reicht.

Nadia Beyer

Nadia Beyer

Nadia Beyer ist Ernährungswissenschaftlerin (Dipl. Oecotrophologin) und Leiterin der Fachakademie für angewandtes Ernährungswissen (Carrots & Coffee College, Hannover). Als Dozentin und Autorin ist ihr die Vermittlung ganzheitlichen Ernährungswissens und damit die Fusion der neuesten Erkenntnisse der modernen Ernährungswissenschaften mit denen der traditionellen Ernährungslehren ein großes Anliegen. Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf dem Gebiet der Magen-Darm-Gesundheit und Entgiftung (Buch „Toxfrei“; www.toxfrei.de).

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