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Erfahrungsbericht Ausbildung Teil 2 | Go wild!

Erfahrungsbericht Ausbildung Teil 2 | Go wild!

Stephannie Stewart Jun 3, 2014 2 2493

Teil2 Schon beim Studieren der Ausbildungsinhalte fiel mir der Punkt „Wildkräuterkunde“ ins Auge und ich machte innerlich gleich ein paar Luftsprünge: DAS wollte ich immer schon mal machen!! Absolut vielversprechend klang auch der Hinweis dazu: „Geführte Kräuterwanderung und anschließendes Kochen und Genießen von Wildkräutern in Form von Getränken, Salaten, Suppe, Pesto, Konfekt und Eis“. Aaaah, spannend! Ich muss gestehen, dass mir im ersten Moment zum Thema Wildkräuter nur die „Klassiker“ wie Brennnessel, Bärlauch und Löwenzahn einfielen. Und das auch nur theoretisch, denn probiert hatte ich außer Bärlauch und Brennnessel (als Tee!!) bislang nichts davon. Gut, das sollte ja nun anders werden und so trafen wir uns am „Wildkräuter-Tag“ schon in aller Hergottsfrühe am Café, um als frühe Vögelein weniger den Wurm, dafür aber frische Kräuter zu “fangen”. Jeder bekam noch ein leckeres Frühstücks-Paket mit Sandwich und Apfel. Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie fantastisch wir bei jedem Ausbildungswochenende versorgt werden? Als gern essender Mensch 😉 bin ich immer ganz hin und weg. Mit an Bord war Diplom-Biologin Sieglinde Fink, eine Koryphäe im Bereich der Wildkräuterkunde. Sie leitet regelmäßig Wanderungen, Vorträge und Kochevents zu dem Thema und begleitet auch seit einigen Jahren die Ausbildung beim Carrots & Coffee. Mit mehreren Autos ging es bei strahlendem Sonnenschein Richtung Deister und nach ca. 45minütiger Fahrt landeten wir an einem idyllischen Plätzchen. Dank des gnädigen Wettergottes konnten die Regenjacken im Auto bleiben. Zunächst gab es ein paar allgemeine Infos und Verhaltensregeln: Wer nämlich glaubt, man könne so einfach durch den Wald schlendern und Wildkräuter in rauen Mengen sammeln, irrt sich gewaltig. Es gibt da nämlich das Bundesnaturgesetz § 39 und das besagt Folgendes:

Es ist verboten, wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen. Man darf nur an bestimmten Stellen (die keinem Betretungsverbot unterliegen) und in geringen Mengen für den Eigengebrauch ernten. Außerdem muss man sie pfleglich entnehmen, so dass kein Bestand beschädigt wird.

Los ging es mit der Wanderung und schon nach wenigen Metern gab es den ersten Stopp. Ich muss gestehen, dass ich darüber ganz froh war, denn ich hatte den Steigungsgrad des kleinen Weges von unten betrachtet ziemlich (!) unterschätzt. Sieglinde machte uns auf die Bäume um uns herum aufmerksam. Es handelte sich um Rotbuchen, die man an ihren weißen und samtigen Härchen am Blattrand erkennt (Gott, ich hatte bislang wirklich überhaupt keine Ahnung!). Sie ermutigte uns, ein paar Blätter davon zu probieren. Ja, richtig gelesen: Auch Baumblätter kann man knabbern und ich war sehr beeindruckt von der Zartheit der Rotbuchen-Blätter.

 Ein leckerer Salat mit Baumblättern – warum nicht!?

Auf unserem Weg nach oben begegneten uns noch unter anderem Wald-Sauerklee und auch giftige Wildpflanzen, wie das hübsche Busch-Windröschen und der Waldmeister. Wir lernten, dass man den nicht essen darf, sehr wohl aber sparsam (!) zum Aromatisieren von Getränken nutzen kann. Wir sammelten außerdem junge Fichtenspitzen, mit denen wir am Nachmittag eine leckere Limo herstellen wollten. Fichtenspitzen sind ganz hellgrüne, zarte Triebe außen an den Fichtenbäumen und auch dieses Naturphänomen ist etwas, was mir bislang nie aufgefallen war. Apropos Naturphänomen: Weiter oben im Wald stießen wir dann noch auf ein beeindruckendes Bärlauch-Feld. Bärlauch so weit das Auge reicht: Gerade bei diesem Anblick wird einem klar, wie vorsichtig man auch bei der Ernte sein muss, damit man nicht um sich herum alles zertrampelt.

Bildquelle: myheimat.de

Bildquelle: myheimat.de

Im Laufe der Wanderung landeten dann noch unter anderem Giersch, Gundermann, Spitzwegerich, Löwenzahnblüten und Veilchen in unseren Sammelkörbchen. Ja, genau: Girsch, dieses wuchernde Grünzeug, das Gartenbesitzern als „Unkraut“ das Leben schwer macht. Am frühen Nachmittag ging es dann wieder Richtung Heimat und nach einem leckeren Mittags-Snack erwartete uns in der Küche dieser umwerfende Anblick:

Bildquelle: Stephannie Stewart

Bildquelle: Stephannie Stewart

Alles von Ann, Nadia und Sieglinde frisch gewaschen, liebevoll drapiert und beschriftet. Bereit zur Verarbeitung. Auf dem Speiseplan standen wahrlich wilde Sachen: Ein Wildkräutersüppchen, Fichtenspitzen-Limonade, Bärlauch(blüten)-Pesto und wilder griechischer Blättersalat um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Gerade der Praxisteil ist immer wieder spannend, denn ich lerne dort Dinge (und auch Verarbeitungsprozesse!) kennen, die mir bislang absolut neu waren. Sieglinde und Nadia „warnten“ uns noch etwas vor:

Bei so viel geballter Wildkräuter-Power kann es schon mal im Bauch etwas „rumpeln“!

Für den Körper ist das ja eine ganz neue Erfahrung. Bei mir ging alles glatt (puh ;)) und ich nehme mir fest vor, auf dem heimischen Wochenmarkt künftig auch mal Ausschau nach Wildkräutern zu halten.

 


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