Sonnenlicht und Blutzucker: Wie Licht deinen Stoffwechsel positiv beeinflusst
Sonne ist mehr als nur ein Stimmungsaufheller. Sie hat einen tiefgreifenden Einfluss auf deinen gesamten Stoffwechsel und kann sogar eine wichtige Rolle bei der Regulierung deines Blutzuckerspiegels spielen. Das ist besonders relevant in einer Zeit, in der immer mehr Menschen Probleme mit ihrem Kohlenhydratstoffwechsel haben und zunehmend Insulinresistenz und Diabetes entwickeln.
Die Wirkung der Sonne lässt sich dabei durch ihre verschiedenen Lichtspektren erklären: Rotes Licht, Infrarot-, UVA- und UVB-Strahlung. Das heißt, dass der Einfluss der Sonne nicht nur auf die kurzwellige UVB-Strahlung beschränkt ist, die für die Vitamin-D-Bildung verantwortlich ist und in unseren Breiten die Erdoberfläche nur in den Sommermonaten in der Mittagszeit ausreichend erreicht.
Auch die langwelligeren Lichtanteile, die uns das ganze Jahr über zur Verfügung stehen und kein Vitamin D bilden, haben einen positiven Effekt auf unseren Stoffwechsel, allen voran unseren Zuckerstoffwechsel. Das langwellige Infrarotlicht macht mit 52-54 % übrigens den größten Teil des Sonnenlichts aus. Das sichtbare Licht liegt bei etwa 42-45 % und die kurzwellige UV-Strahlung bei nur 3-5 %. Die UV-A-Strahlung macht dabei etwa 95 % der gesamten UV-Strahlung aus. Der UV-B-Anteil ist hingegen gering und erreicht uns in diesen Breiten nur von April bis Oktober und ist am höchsten in der Mittagszeit (11-15 Uhr).
Die vielfältigen Effekte von Sonnenlicht auf deinen Stoffwechsel
Die verschiedenen Strahlenanteile des Sonnenlichts wirken auf unterschiedliche Weise auf deinen Körper ein und können so den Glukosestoffwechsel verbessern:
Stickstoffmonoxid (NO) als Botenstoff:
UVA- und Infrarot-Strahlung regen in deiner Haut die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) an. Dieses Gas gelangt dann in den Blutkreislauf
und bewirkt eine Erweiterung deiner Blutgefäße. Das Ergebnis: Eine bessere Durchblutung und ein effizienterer Transport von Glukose und Insulin zu den Zellen. Zudem kann NO die Aufnahme von Zucker in die Zellen erleichtern, indem es die Anzahl sogenannter Glukose-Transporter in der Zellmembran erhöht.- Verbesserte Mitochondrien-Funktion:
Rotlicht und Infrarotstrahlung dringen tief in deinen Körper und in die Zellen ein und können dort die Funktion der Mitochondrien – den zellulären Kraftwerken – verbessern. Eine effizientere Mitochondrienfunktion bzw. eine optimierter Ablauf der Atmungskette – führt dazu, dass weniger schädliche freie Radikale entstehen. Dies schützt deine Zellen vor oxidativem Stress und verbessert auf diesem Wege den Glukosestoffwechsel.
- Entzündungshemmung und Insulinresistenz:
Sowohl NO als auch das durch UVB-Strahlung gebildete Vitamin D haben entzündungshemmende Eigenschaften. Chronische Entzündungen in deinem Körper können die Insulinresistenz von Zellen erhöhen, was bedeutet, dass sie weniger empfindlich auf Insulin reagieren und den Blutzucker schlechter aufnehmen. Durch die Reduzierung dieser Entzündungen durch NO und UVB können die Zellen wieder schließlich besser auf Insulin reagieren.
- Hormonelle Balance:
Sonnenlicht beeinflusst auch deine Hormonproduktion. Vitamin D ist eines dieser Hormone und fördert sowohl die Insulinausschüttung als auch die Bildung von Insulinrezeptoren in der Zellmembran. Beides senkt den erhöhten Blutzucker. Serotonin, dessen Bildung ebenfalls durch UV-Strahlung angeregt wird, ist ebenfalls ein Hormon und Nervenbotenstoff, der nicht nur die Stimmung hebt, sondern auch entscheidend an der Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse beteiligt ist. Und zu guter letzt sorgt Infrarot-Starhlung für die Bildung Melatonin, welches zu 95% in deinen Mitochondrien gebildet wird (…und nur 5% in der Zirbeldrüse, wo es bei Dämmerung müde macht). Melatonin ist eines der stärksten körpereigenen Antioxidantien, welches die Zellen vor oxidativem Stress schützt und auf diese Weise den Glukosestoffwechsel positiv beeinflussen kann..
- Verbesserung des Zellwassers:
Infrarotstrahlung senkt interessanterweise die Viskosität des Zellwassers, was Reaktionsabläufe innerhalb der Zelle leichter ablaufen lässt. Auch sinkt der Deuterium-Gehalt, d.h. der Anteil an schwerem Wasserstoff im Wasser-molekül, was die Enzymreaktionen in den Zellen ebenfalls verbessern bzw. erleichtern kann. - Der zirkadiane Rhythmus:
Sonnenlicht ist der wichtigste Zeitgeber für deine innere Uhr. Eine Störung dieses Rhythmus ist nachweislich mit Insulinresistenz und einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden. Eine regelmäßige Exposition gegenüber Tageslicht, besonders am Morgen, stabilisiert den Rhythmus und wirkt sich so auf indirektem Wege positiv auf den Blutzucker aus.Wenn du mehr über den Einfluss von Licht und Tageszeit auf deinen Stoffwechsel und deine Gesundheit erfahren möchtest, sei dir mein spannendes ebook zum Thema Chrononutrition und Chronobiologie an dieser Stelle sehr ans Herz gelegt.
Um von diesen Effekten des Sonnenlichts zu profitieren, lohnt es sich, so oft wie möglich nach draußen zu gehen. Für die positiven Effekte des Rotlichts und der Infrarotstrahlung musst du dabei nicht einmal die nackte Haut der Sonne aussetzen – diese Strahlenanteile dringen sogar durch die Kleidung hindurch (im Gegensatz zum UVA- und UVB-Licht). Ein Spaziergang unter Bäumen ist übrigens besonders empfehlenswert, da die Blätter das Nah-Infrarotlicht besonders stark reflektieren.
Ein bloßes Sitzen am Fenster reicht leider für die vorteilhaften Stoffwechseleffekte des Sonnenlichts nicht aus. Moderne Fensterscheiben wurden so entwickelt, dass sie Wärmeverluste minimieren und daher fast das gesamte Infrarotlicht (Wärmestrahlung) absorbieren. Auch der Großteil der UV-Strahlung wird blockiert (90% der UVB- und 60% der UVA-Strahlung).
Du siehst also, die Sonne ist ein immens wichtiger, kostenfreier Faktor für dein Wohlbefinden und einen gesunden Stoffwechsel. Nutze Sie deshalb möglichst täglich, um von den Vorteilen zu profitieren.
Unser Tipp zum Schluss: Kombiniere Tageslicht gerne mit der regelmäßigen Einnahme von Bitterstoffen bzw. Bitterkräutern. Die in den Bitterkräutern enthaltendenPolyphenole zeigen ebenfalls einen blutzuckersenkenden Effekt, insbesondere wenn du sie ca. 15 min. vor einer kohlenhydratreichen Mahlzeit einnimmst. Wenn du mehr zur Wirkung von Bitterstoffen auf den Stoffwechsel erfahren möchtest, schau‘ dir am besten dieses Video an.
Sonne und Bitterkräuter sind quasi das perfekte Natur-Duo für einen gesunden Stoffwechsel!