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Ausbildungsbericht Teil 4 | Sprossen & Keimlinge

Ausbildungsbericht Teil 4 | Sprossen & Keimlinge

Stephannie Stewart Jun 18, 2014 0 2323

Teil4

Mittlerweile haben wir in der Ausbildung schon so eine Fülle an Informationen bekommen, dass es langsam schwierig wird, ein paar einzelne Punkte herauszupicken, von denen ich euch berichten möchte. Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht in einem Endlosmonolog verliere, bei dem ich dann vom Hundertsten ins Tausendste rutsche…. Ich könnte locker jeden Tag einen Beitrag schreiben und bin thematisch jetzt schon gefühlt im „Rückstand“.

Neulich haben wir zum Beispiel das Thema Verdauung behandelt und ich kann euch sagen: DAS ist wahnsinnig interessant!! Man konnte im Ausbildungsraum förmlich hören, wie ein Licht nach dem anderen aufging *ping*, denn bei diesem Thema fügen sich all die Puzzlesteinchen der vorherigen Wochen zusammen. Auch das Thema Wasser, was gerade am letzten Wochenende dran war, ist ein Füllhorn an Informationen. Aber ich will nicht weiter vorgreifen. Darüber werde ich noch ausführlich in den nächsten Wochen berichten.

Heute ist das Thema Sprossen & Keimlinge dran. Ich esse Sprossen total gern und natürlich (!) besitze ich auch ein Keimgerät :). Von nennenswerten Erfahrungen kann ich leider nicht berichten, denn nach einem missglückten Anbauversuch von Kresse, habe ich es einfach gelassen (sie wurde schleimig und war ruckzuck vergammelt). Also ab mit dem Keimgerät in die dunkelste Ecke des Küchenschrankes zu den anderen Fehlkäufen. Okay, das ist ein anderes Thema ;).

Keimgerät als Turm (Fotoquelle: Küchengötter http://www.kuechengoetter.de/vegetarische-rezepte/vegetarische-produkte.html)

Keimgerät als Turm (Fotoquelle: Küchengötter)

 

Nadia konnte uns an diesem Wochenende viele wertvolle Tipps zum heimischen Anbau geben: Linsen zum Beispiel keimen super und problemlos im Küchensieb, wenn sie regelmäßig durchgespült und luftig/hell „gelagert“ werden (generell mögen Sprossen keine pralle Sonne – Achtung also auf der Fensterbank).

Natürlich haben wir als angehende ErnährungsberaterInnen auch gelernt, was Sprossen und Keimlinge überhaupt sind und warum sie als derartige Nährstoffbomben gehandelt werden.

Wir sprechen meist ganz allgemein von „Sprossen“, müssten aber eigentlich eine Unterscheidung zwischen Sprossen und Keimlingen machen.  Wenn man sich so eine „Sprosse“ ansieht, dann ist da unten ein kleiner „Knubbel“, an dem etwas Grünes wächst. Genau hingeguckt, kann man erkennen, dass dort einerseits eine kleine Miniwurzel wächst und eine Minisprossachse sprießt, die später die eigentliche oberirdische Pflanze bildet. Sprossen sind demnach die Bezeichnung für die Jungpflanze, während Keimlinge (die mit dem „Knubbel“) das Babystadium  der werdenden Pflanze samt Miniwurzel und Minisprosschse darstellen.  Schon in diesem kleinen Baby, das aus dem „Embryo“, dem ruhendem ungekeimten Samen, entsteht ist alles an Nährstoffen enthalten, was sich später über die komplett ausgewachsene Pflanze verteilt. Alles auf kleinstem Raum und darum eben ein echtes Nährstoffkonzentrat.

Genau darum ist das Ganze so unfassbar gesund und gerade im Winter die perfekte Möglichkeit, sich mit gesunden Nährstoffen zu versorgen, wenn regionale Salate & Co. knapp und im Biobereich auch teuer sind.

Sprossen (Fotoquelle: Gesundheitsfundament)

Sprossen (Fotoquelle: Gesundheitsfundament)

 

Und was genau kann man alles keimen?

So viel kann ich sagen: Viel mehr, als ich dachte….! Kresse, Mungobohnen, Radieschen, Linsen und Alfalfa kennt man meist noch. Aber wusstest du, dass man auch Brokkoli, Kürbis und Sonnenblumenkerne (!) keimen bzw. zu grünen Sprossen züchten kann? Letztere sind ziemlich groß und wir haben sie im Praxisteil als Salat angerichtet. Lecker!! Besonders interessant finde ich, dass man Sesam, Leinsamen und Buchweizen sowie Getreide prima keimen kann: Dinkel, Gerste, Weizen, und auch Pseudogetreide wie Quinoa & Amaranth.

Der absolute Aha-Moment an diesem Wochenende war für mich aber die Herstellung von „Essener-Brotes“.

Essener Brot (ausgesprochen wird es: Ess’eeeener Brot und es hat nichts mit der Einkaufsstadt im Ruhrgebiet zu tun ;)) ist ein Dauerbrenner in der Rohkostszene, denn es ist ein Vollkornbrot, das zu 65 bis 100 Prozent aus gekeimtem Getreide besteht und entweder gebacken oder bei niedrigen Temperaturen getrocknet werden kann. Man bezeichnet es auch gern als „lebendiges Brot“ und schon Jesus soll es gegessen haben. Na, wie dem auch sei: Es ist super gesund und in der folgenden Rezept-Variante perfekt für alle geeignet, die Gluten meiden wollen oder müssen. Getoastet schmeckt es total super!

Essener Brot (Fotoquelle: Stephannie Stewart)

Essener Brot (Fotoquelle: Stephannie Stewart)

Und hier das Rezept:

500 g Buchweizen und 500 g Quinoa ankeimen. Mit einem Hochleistungsmixer zu einem zähen Teig pürieren und dann mit 1-2 Esslöffeln Thymian und 1 TL Kräutersalz vermengen. Fertig ist der Teig. Diesen dann mit angefeuchteten Händen zu ca. handtellergroßen Fladen formen, flach drücken (siehe Foto) und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech platzieren. Eventuell mit etwas Bratöl oder Butterschmalz bestreichen und bei 200 Grad ca. 30 Minuten backen. Rohköstler können das Brot auch in einem Dörrgerät oder bei niedriger Temperatur im Backofen trocknen (dann muss der Backofen jedoch etwas geöffnet bleiben).

Hinweis: Buchweizen und Quinoa werden 4-6 Stunden eingeweicht, 2 Tage im offenen Sieb gekeimt und täglich gründlich gespült – es erfordert also vorab ein bisschen Planung

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