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Bärenkräfte durch Bärlauch

Bärenkräfte durch Bärlauch

Ulrike David Mrz 31, 2016 1 2573

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Der kleine Bruder des Knoblauchs feiert sein Comeback in der Küche. Das aromatische Wildgemüse steckt voller gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe. Jetzt beginnt die Saison, und wir waren im Rahmen der diesjährigen Ausbildung zum ganzheitlichen Ernährungstrainer auch schon fleißig im Deister sammeln.

Bärlauch gehört zu den ersten grünen Frühlingsboten – von Mitte März bis Anfang Mai breiten sich seine zarten Blätter oft flächendeckend in lichten Wäldern aus und locken Kenner und Genießer in die wieder erwachte Natur. Der Bärlauch ist eine altbekannte Wild-, Gewürz- und Heilpflanze. Die Pflanze ist komplett essbar, genutzt werden aber vorwiegend die Blätter –  als Gewürz, für Pesto oder ganz allgemein als Gemüse in der Frühjahrsküche. Mit seinem würzigen, leicht scharfen Aroma gibt Bärlauch einer Vielzahl von Gerichten eine unverwechselbare Note.

Dort, wo Bärlauch wächst, verströmt er weithin einen knoblauchähnlichen Duft. Er gehört zur Gattung der Zwiebelgewächse („Allium“) und ist mit Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebel verwandt. Tatsächlich enthält Bärlauch 30 Prozent mehr schwefelhaltige ätherische Öle als Knoblauch. Diese geben ihm seinen charakteristischen Geschmack und sind, neben Vitaminen und Mineralstoffen, für eine Vielzahl heilender Wirkungen verantwortlich. In der Naturheilkunde wird Bärlauch vor allem bei Magen- und Darmstörungen eingesetzt. Er hilft bei Gärungsprozessen im Darm wie Blähungen und krampfartigen Schmerzen und gilt als appetitanregend, galletreibend, cholesterinsenkend, entschleimend und gefäßerweiternd. Generell kräftigt Bärlauch den Körper und soll zur Entschlackung beitragen.

Bärlauch eignet sich darum hervorragend, um im Rahmen einer Frühjahrskur Darm und Stoffwechsel zu mehr Leistung anzuregen. Zusammen mit Brennnessel und Löwenzahn wird die Wirkung noch verstärkt. Der hohe Anteil an Vitamin C hilft, das Immunsystem zu stärken. Adenosin erweitert die Gefäße und verhindert, dass die roten Blutkörperchen verkleben. Die Durchflussgeschwindigkeit des Blutes steigert sich und weckt die Lebensgeister.

Besonders wichtig sind die Auswirkungen des Bärlauchs auf Magen und Darm: Er heilt nachweislich eine erkrankte Darmflora. In rohen und klein geschnittenen Blättern oxidiert der schwefelhaltige Inhaltsstoff Alliin zum medizinisch wirksamen Allicin. Dieses Allicin ist ein natürliches Antibiotikum, das gezielt Darmpilze, die der natürlichen Darmflora fremd sind, abtöten kann. Da Bärlauch die nützlichen Pilzstämme im Darm verschont, kann eine natürliche Darmflora wieder aufgebaut werden. Traditionell wird Bärlauch auch bei Darmparasiten eingesetzt.

Heute kommt Bärlauch wegen der Umweltbelastungen als Entgiftungsmittel eine immer größere Bedeutung zu. Bärlauch ist geeignet, um Schwermetalle wie Quecksilber nach einer Amalgamsanierung auszuleiten.

Seinen Namen hat der Bärlauch (Allium ursinum) übrigens der Legende nach erhalten, weil er Bären (Ursidae) nach dem Winterschlaf als erste Nahrung diente. Die Menschen hofften, sich mit dem Verzehr von Bärlauch selbst Bärenkräfte einverleiben zu können. Womit sie ja nicht so falsch lagen.

Tipps für Sammler

wanderungEigentlich muss man heute nicht mehr mit dem Korb unter dem Arm in den Wald wandern, um in den Genuss von Bärlauch zu kommen. Viele Gemüsehändler haben das gesunde Wildkraut saisonal im Angebot. Wer aber Spaß am Sammeln hat, sollte darauf achten, nur knackige und makellose Blätter zu pflücken. Auf der Unterseite können sich Larven befinden, und auch zu Stellen mit Tierkot ist wegen eines möglichen Fuchsbandwurmbefalls Abstand zu halten. Es versteht sich von selbst, dass die Pflanzen nie mit der Zwiebel ausgerissen werden und Knospen und Blüten geschont werden, auch wenn man sie mitessen könnte. Damit sich die Pflanzen wieder erholen können, sollten außerdem nur jeweils einzelne Blätter gepflückt werden. Am besten verwendet man Bärlauch roh und möglichst gleich nach der Ernte, um Vitaminverluste durch Hitze und lange Lagerzeiten zu vermeiden. Im Kühlschrank sollte Bärlauch in einem feuchten Tuch oder in einem Plastikbeutel aufbewahrt werden. Eingelegt in Öl, ist er gekühlt fast unbegrenzt haltbar – die ätherischen Öle machen ihn fast immun gegen Bakterien.

Vorsicht, der Bärlauch hat zwei sehr giftige Doppelgänger! Das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose haben einen sehr ähnlichen Wuchs. Man kann Bärlauch am knoblauchartigen Geruch erkennen, wenn man ein Blatt zwischen den Fingern zerreibt. Das funktioniert aber nur einmal, weil der Geruch an den Fingern haften bleibt. Besser man macht die Hörprobe: Die Blätter des Bärlauchs knacken, wenn man sie bricht.

 

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Hinweis:

Ancenasan-LogoBärlauch ist eines der 49 kraftvollen Kräuter in „Ancenasan® herbal“ – der wohltuenden Mischung aus Bitter- und Heilkräutern zur Unterstützung und Gesundung sämtlicher Verdauungsorgane.

Ulrike David

Ulrike David

Fotografin, Redakteurin und zertifizierte ganzheitliche Ernährungstrainerin

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